Das wissenschaftliche Formulieren ist lediglich ein Teil des Schreibprozesses. Entsprechend seines quantitativen Anteils wird es in der Ratgeberliteratur oft nur randständig behandelt, und die „großen“ Fragen rund um Arbeitsorganisation, Literaturrecherche, Aufbau und Gliederung stehen im Fokus. Allerdings kann das wissenschaftliche Formulieren als Kernbereich des wissenschaftlichen Schreibens verstanden werden; qualitativ kommt ihm also ein sehr großes Gewicht zu. Der folgende Beitrag geht der Frage nach, wie das wissenschaftliche Formulieren in Schreibratgebern aufgegriffen wird: Welcher Stellenwert wird ihm im Vergleich zum Umfang anderer Themen beigemessen? Wie ist es didaktisch aufbereitet? – Inwieweit sich mithilfe von Schreibratgebern wissenschaftliches Formulieren überhaupt lernen lässt, soll mittels Erkenntnissen aus Lernforschung und Neuropsychologie eingeschätzt werden. Zugespitzt formuliert: Ist das, was in den Schreibratgebern zu finden ist, brauchbar, und welchen Beitrag kann es zur Entwicklung der wissenschaftlichen Formulierungskompetenz leisten?