Die Protokollbücher der Kabinettskanzlei werden als Ausgangspunkt verwendet, um einen ethnographisch inspirierten Blick auf die Regierungstätigkeit von Kaiser Franz Joseph zu richten. Der Wirklichkeitsbezug des Monarchen war durch schriftliche Vorträge bestimmt, die bis zum Schreibtisch des Kaisers mehrere Instanzen durchliefen. Ein Sachverhalt wurde beim Weg durch die Instanzen mehrfach übersetzt und transformiert. In diesem Beitrag interessiere ich mich für den kritischen Umgang des Kaisers und seiner Kanzlei mit diesen komplex strukturierten Texten, die den Ausgangspunkt für eine Entscheidungstätigkeit bildeten.