Digitale Zukünfte der Universität: Szenarien soziotechnischen Wandels Translated title: Digital futures of the university: Scenarios of sociotechnical change

Abstract

Für die Universität erwiesen sich digitale Technologien während der COVID-19-Pandemie als zentrales Element der Krisenbewältigung. Das gilt insbesondere für den Bereich der Lehre. Aus Sicht der „Multi-Level-Perspektive“ (Geels 2004) eröffnen die disruptiven Auswirkungen der Pandemie ein „Window of Opportunity“ für einen tiefgreifenden und dauerhaften soziotechnischen Wandel. Daran anschließend wird in diesem Artikel die Frage erörtert, wie Angehörige der Universität die zukünftige Bedeutung digitaler Technologien einschätzen. Auf Basis qualitativer, empirischer Erhebungen lassen sich fünf Szenarien herausarbeiten, die in je unterschiedlicher Weise digitale Zukünfte skizzieren. Die Analyse dieser Zukunftsszenarien fragt jedoch nicht nach deren Eintrittswahrscheinlichkeit, sondern nach ihrer Wünschbarkeit. Auf diese Weise kann gezeigt werden, mit welchen Begründungen argumentiert wird, warum die weiterführenden Digitalisierungsschritte an der Universität unternommen oder auch unterlassen werden sollten. Zum gegebenen Zeitpunkt ist es nicht einschätzbar, welche Szenarien digitaler Universitäten sich letztlich durchsetzen werden. Nicht zuletzt deshalb versteht sich dieser Artikel als Grundlage für eine breite Debatte, die es erst zu führen gilt.

Translated abstract

For the university, digital technologies proved to be a central element of crisis management during the COVID-19 pandemic. This is especially true for teaching. From a “multi-level perspective” (Geels 2004), the disruptive effects of the pandemic open a “window of opportunity” for profound and lasting sociotechnical change. Against this backdrop, this article discusses how members of the university assess the future significance of digital technologies. On the basis of qualitative, empirical research, five scenarios can be distinguished, each of which outlines digital futures in a different way. However, with our analysis of these future scenarios we do not scrutinise the probability of their occurrence, but their desirability. In this way, we identify justifications diploid to argue why further steps towards a digital university should be taken or why not. At this point in time, it is impossible to assess which scenarios of digital universities will ultimately prevail. Not least for this reason, this article is intended as a basis for a broad debate that is yet to be conducted.