Das Magenkarzinom stellt täglich viele Ärzte vor immer neue Herausforderungen. Mit mehr als 10 000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland ist es eine der am häufigsten zum Tode führenden Krebsarten. Um die Versorgung der Patienten zu verbessern, wurde im Jahr 2011 die erste deutsche S3-Leitlinie für das Magenkarzinom veröffentlicht. Neben dem bereits bekannten Risikofaktor Helicobacter pylori werden auch genetische Faktoren, wie etwa die CDH1-Keimbahnmutation, besprochen und in mehreren Empfehlungen auch therapeutische Ansätze gezeigt. So soll seitens der Ärzte denjenigen Patienten mit einer nachgewiesenen Mutation im Gen für E-Cadherin zu einer prophylaktischen Gastrektomie geraten werden. In der Leitlinie wird erstmals für Europa die Empfehlung zur perioperativen Chemotherapie für das Magenkarzinom und das Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs ausgesprochen. Die eindeutigen Überlebensvorteile dieser Therapie können als großer therapeutischer Fortschritt angesehen werden. Da das Magenkarzinom in vielen Fällen nicht mehr kurativ behandelt werden kann, sind für diese Patienten palliativmedizinische Möglichkeiten wichtig. Hier wird in der Leitlinie sowohl auf systemische Chemotherapien als auch auf Therapien mit Antikörpern eingegangen. Ein schlechter Ernährungszustand beeinflusst nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Prognose des Patienten. Daher ist die Ernährung ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Behandlung des Magenkarzinoms und ist mit vielen Empfehlungen in der Leitlinie vertreten.