Der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege, deren gesellschaftlicher Status und die Arbeitsbedingungen sind – nicht zuletzt während der Covid-19-Pandemie – vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig geworden. Die Wahrnehmung des Pflegeberufs ist von unterschiedlichen, teils gegenläufigen Entwicklungen geprägt: In der Allgemeinbevölkerung besteht generell zwar ein gutes Ansehen des Pflegeberufs, der oftmals mit Respekt und sozialem Einsatz gleichgesetzt wird, jedoch ändert sich das Bild, wenn es konkret um die eigene berufliche Zukunft geht. So ist der Pflegeberuf nicht unbedingt die erste Wahl bei jungen Menschen, v. a. bei Schülerinnen und Schülern mit höherem Schulabschluss. Die mediale Berichterstattung schwankt zwischen Missstandsbeschreibung und Heldentum, insbesondere während der Covid-19-Pandemie. Es gibt wenige Beispiele in den Medien, die die Pflege als Profession realitätsgetreu abbilden. Innerhalb der Pflege wird der Beruf zwar als wichtig und sinnstiftend wahrgenommen, jedoch überschattet durch hohe Arbeitsbelastung und Stress, Fachkräftemangel und fehlende Wertschätzung. Es braucht multifaktorielle Ansätze, um einerseits das öffentliche Bild der Berufsgruppe hin zur Profession Pflege zu verbessern und andererseits deren Arbeitsumfeld und Tätigkeiten vermehrt wertzuschätzen. Dies erfordert Maßnahmen auf Politik- und Managementebene. Zusätzlich wäre es wichtig, dass die Berufsgruppe organisiert, professionalisiert und selbstbewusst auftritt, um so das Bild nach außen selbst vermehrt zu beeinflussen.